Google Translate - stetige Qualitätssteigerung

Über 200 Million User hat das Sprachtool Google Translate täglich. Das World-Wide-Web macht die Engine zu einem beliebten und vor allen Dingen nützlichen Service. Egal ob Englisch, Französisch, Spanisch, Polnisch, Russisch, Chinesisch oder sonst eine Sprache, versteht man etwas auf einer gerade besuchten Website nicht, ist der Klick zu Google Translate nicht weit. Denn schnell und effizient arbeitet der Service.

Geschichte des Google Übersetzers

Aber das war nicht immer so. Noch vor circa zehn Jahren war die Übersetzungsleistung gerade einmal minimal. Wie bei einem klassischen Wörterbuch gab man das eine Wort ein und wartete - dann allerdings im Gegensatz zum Wörterbuch - teils lange Zeit auf die Übersetzung. Heute sieht das inzwischen jedoch ziemlich anders aus. Seit einer grundlegenden Veränderung im Jahr 2006 ist Google Translate nicht nur unglaublich schnell - unter einer Sekunde! - sondern kann kontextgebunden übersetzen, sprich die Engine erkennt (meistens) die grammatische Funktion des Wortes in einem Satz und kann sogar ganze Absätze übersetzen. Doch auch hier gab es anfangs ein erhebliches Qualitätsproblem. Jeder Nutzer konnte die Qualität einfach testen, in dem er einen Text aus der deutschen Sprache in eine beliebige Sprache übersetzen ließ. Fügte man die Übersetzung danach wieder in das Tool ein und ließ eine Rückübersetzung erstellen, so hatte diese selbst bei einfachen Texten meist nichts mehr mit dem Ausgangstext zu tun. Schon bei der ersten Rückübersetzung gab es ein grammatikalisches Wirrwarr. Fast nie wurden bei Wörtern mit mehreren Bedeutungen die richtige Bedeutung getroffen (Beispiel: Sie schloss das Fenster = She Castle the window). Es war so gut wie unmöglich mit den Übersetzungen zu arbeiten.

Der Google Übersetzer heute

Es ist erstaunlich, wie rasant sich die Software entwickelt. Heute wird der Google Übersetzer sogar für Übersetzungen von Büchern genutzt. Die Engine sucht nicht einfach nur ein passendes Pendant eines Wortes aus der Datenbank, sondern übersetzt die Anfrage in eine interne universelle Sprache. Dabei ist die Software dann auch noch "intelligent" bzw. "lernfähig", wird also durch ausgesuchte Quellen sowie User trainiert und damit verbessert.

Insgesamt kann der Google Übersetzer zwar (zum Glück) noch keinem echten Übersetzer aus Fleisch und Blut das Wasser reichen, den es kommt immer noch zu den verrücktesten Übersetzungsfehlern, doch der Vorschritt im Vergleich zu 2006 ist enorm. Echte Übersetzer die für ihr Wissen und ihre Arbeit eine angemessene Entlohnung verdienen, werden also noch einige Jahre benötigt. Auch wenn Google selbst bei beliebten Sprachkombinationen wie DE-EN oder EN-DE noch keine richtigen Übersetzungen liefert, so lässt sich doch zumindest der grobe Inhalt erfassen. Viele Übersetzungen von einfachen Texten sind durchaus Passabel und auch der Vorteil, einfach mal eben per Klick ein Ergebnis zu erhalten, ist unbestreitbar.

Kann ich mit dem Google Übersetzer Sprachen lernen?
Wer sich kurz einen Überblick über einen Text oder den Inhalt einer Webseite verschaffen will, für den mag der Google Übersetzer ein Hilfreiches Werkzeug sein. Wer sich jedoch selbst trainieren will, und Sprachen lernen möchte, der sollte sollte zumindest bei Polnisch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch, LEO.org oder vielleicht doch ein Wörterbuch aus Papier benutzen. Das ist sicherlich Aufwendiger als eine 1 Klick Anwendung, hilft aber beim Lernen der Sprachen. Je besser man eine Sprache beherrscht, desto leichter fällt einem die Übersetzung im Kopf, auch über den Kontext brauch man sich dann weniger Gedanken zu machen, und irgendwann braucht man dann eine Übersetzungshilfe überhaupt nicht mehr.